Schauteam Guggemos: Pure Begeisterung für das Rinderschauwesen
Ein Rind als Model!? Für Tobias und Lena Guggemos aus dem schönen Allgäu gehört das zum Alltag. Mit ihrem Schauteam und dem eigens eingerichteten Schaustall haben sich die Geschwister in der Welt der Rinderschauen längst einen Namen gemacht. Doch es geht ihnen nicht nur um perfekt geschorene Tiere. Hinter dem Schauteam Guggemos steckt eine tiefe Leidenschaft für die Landwirtschaft und die Zucht – eine Kombi, mit der sie vor allem bei jungen Leuten punkten.
Seit ihrer Jugend sind Tobias und Lena auf Rinderschauen unterwegs. Was als Hobby begann, entwickelte sich mit den Jahren zur echten Passion. „Wir hatten immer Fitter, die unsere Tiere vorbereitet haben“, erzählt Tobias. „Irgendwann dachten wir uns: Das können wir doch selbst.“
Gesagt, getan. Mit knapp 18 schnappte sich Tobias selbst die Schermaschine – später zog seine Schwester Lena nach. Ihr Können sprach sich schnell herum, und immer mehr Züchter fragten an, ob sie für sie mitarbeiten könnten. So entstand die Idee für ihr eigenes Schauteam
Ein Rind für den Laufsteg?
Doch was genau passiert eigentlich auf einer Rinderschau? „Im Grunde ist es wie ein Modelwettbewerb“, erklärt Lena lachend. „Es gibt klare Zuchtziele, die ein Tier mitbringen sollte, wie ein breites Becken für eine leichtere Kalbung, ein hoch angesetztes Euter oder eine kräftige Brust.“ Wenn ein Rind diese Kriterien erfüllt, eignet es sich für eine Schau. Dort wird es nicht nur bewertet, sondern auch präsentiert. „Die Tiere werden geschoren, die Beine herausgearbeitet und das Fell in Form gebracht“, sagt Lena. Besonders wichtig ist die sogenannte Topline – die Rückenlinie, die durch gezieltes Scheren optisch optimiert wird. „Das Scheren selbst ist Wellness für die Rinder: Sobald die Maschine ansetzt, beginnen die Kühe automatisch wiederzukäuen – sie entspannen sich vollkommen“, so Lena.
Der Schaustall als feste Anlaufstelle
Waschen, scheren, föhnen – die Vorbereitungen für eine Schau sind aufwendig. Und das ständige Auf- und Abbauen von Equipment ist oft mühsam. Die Lösung? Ein fester Standort, an dem alles bereitsteht. So entstand der Schaustall Guggemos, ein Ort, an dem Tobias und Lena jederzeit mit den Tieren arbeiten können. Schermaschine, Stand, Futtereimer, Anbindemöglichkeiten … alles ist vorhanden. Optimal, um Rinder auf den Wettbewerb vorzubereiten und anderen das Rinderstyling beizubringen. Regelmäßig finden in dem 110 m² großen Stall, der Platz für 8 Tiere bietet, Schulungen statt. „Wir möchten allen Interessierten die Chance geben, den Umgang mit den Tieren zu lernen und ihre Technik zu perfektionieren“, sagt Lena.
Doch der Schaustall ist weit mehr als eine Trainingshalle. Er war von Anfang an als Treffpunkt für Gleichgesinnte gedacht. Daher zählt auch eine gut bestückte Bar mit gemütlichen Sitzgelegenheiten zur Ausstattung. Ein Konzept, das aufgeht: Nicht nur angehende Landwirte, sondern viele Teilnehmer aus nicht-landwirtschaftlichen Familien möchten den Umgang mit den Tieren erlernen. „Es ist einfach schön zu sehen, wie sie sich weiterentwickeln und mit den Tieren wachsen.“
Online, offline, überall
Leider nimmt die Zahl der Rinderschauen seit einigen Jahren ab, und mit ihr das Interesse. Tobias und Lena wollen genau das verhindern; „Wir möchten dagegenhalten“, ist Tobias überzeugt. „Mit Maschinen fahren ist einfach, aber mit Tieren arbeiten, sie trainieren, Zeit mit ihnen verbringen – das erfordert Engagement.“ Und dieses Engagement schwappt über.
Auf Facebook und Instagram gehen die Videos und Beiträge
regelmäßig viral. Besonders beliebt sind
Vorher-Nachher-Clips, Tipps zum Scheren und Behind-the-Scenes-Content: „Unser
Reel zum Schaustall hat beispielsweise über 500.000 Aufrufe bekommen“, erzählt
Lena.
Kein Wunder also, dass auch TV-Sender bei ihnen regelmäßig anklopfen: „Während Corona, als alle Friseure schließen mussten, haben wir weiter geschoren. Plötzlich standen alle großen Sender bei uns auf dem Hof“, erinnert sich Tobias schmunzelnd. Heute nutzen sie ihre Reichweite, um ein modernes Bild der Landwirtschaft zu vermitteln – mit echtem Handwerk, Fachwissen und ordentlich Bock aufs Thema.
Um den Nachwuchs noch besser zu erreichen, sind Kooperationen mit Berufsschulen und Unternehmen geplant. „Die meisten Schulen haben Blockunterricht, bei denen Schertage im Lehrplan vorgesehen sind – aber die Lehrer selbst greifen oft nicht mehr zur Maschine. Hier möchten wir ansetzen und jungen Landwirten zeigen, wie es richtig geht“, erklärt Tobias und seine Schwester ergänzt: „Viele denken, Scheren und das ganze Drumherum seien riesige Herausforderungen, aber jeder kann es lernen. Man muss nur loslegen.“ Tobias bringt es lachend auf den Punkt: „Machen ist wie Wollen – nur krasser.“
Die WAHL GmbH unterstützt den Schaustall Guggemos als Sponsor.
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